Beispiel 8: Gebärmutterkrebs
Einer Frau wurde die Gebärmutter nach der Diagnose von Gebärmutterkrebs entfernt. Auf die Frage „Warum haben Sie das bekommen?“ antwortet sie: „Weil ich immer so viel Negatives erlebe. Die negativen Gefühle haben den Krebs verursacht.“
Folgendes Problem steht dahinter: Sie lernt immer wieder Männer kennen, die sie als ihre große Liebe bzw. ihren „Seelenpartner“ identifiziert. Nach einer kurzen Affäre wird sie von den Männern verlassen. Dieser Ablauf wiederholt sich in ihrem Leben immer wieder.
Weil sie glaubt, die negativen Gefühle würden Krebs verursachen, versucht sie mit großem Einsatz die negativen Gefühle zu blockieren oder anderweitig loszuwerden. Das ist das Verhalten, welches das Problem lösen soll.
In diesem Fall sind 2 Probleme miteinander verquickt:
- Die immer gleichen negativen Erfahrungen mit Männern stellen eine psychische Belastung dar.
- Die Befürchtung, durch die negativen Gefühle Krebs zu bekommen, welche schließlich zur Realität wird.
Beide Probleme werden durch falsche Vorstellungen über Psyche, Körper und das Leben im Allgemeinen verursacht:
- Die Probleme mit Männern werden dadurch verursacht, dass sie körperliche Anziehung mit Liebe verwechselt. Aus erotisch motivierten Affären erzeugt sie für sich selbst die Illusion, die „Liebe ihres Lebens“ gefunden zu haben. Die Lösung des Problems wäre genau das Gegenteil dessen, was sie tut, nämlich die negativen Gefühle zuzulassen und bewusst zu durchleben. Dann würde sie ihren Irrtum erkennen. Das ist der gleiche Erkenntnisprozess, wie ich ihn beim Thema "Heilung" beschrieben hatte, allerdings angewandt auf ein rein psychisches und zunächst nicht körperliches Problem.
- Die Entwicklung der Krebserkrankung basiert auf der ebenfalls falschen Vorstellung „Negative Gefühle verursachen Krebs“. Das Verhalten, welches das Problem lösen soll, ist die Blockade der Gefühle, angetrieben von der Angst, tatsächlich Krebs zu bekommen.
Dieses Beispiel sollte verdeutlichen, wie die Frage „Was glauben Sie, warum Sie das bekommen haben?“ zu den psychischen Ursachen einer Erkrankung führt.